Perücke, Topper, Toupet - welcher Haarersatz ist der richtige für mich?

Perücke, Topper, Toupet - welcher Haarersatz ist der richtige für mich?

Es ist so weit - du hast dich für Haarersatz entschieden. Oder denkst du noch darüber nach? Topper, Toupet, Haarteil, Haarintegration, Perücke ... Gerade zu Beginn der Reise in die Welt des alternativen Haars wird man regelrecht von den vielen Fachausdrücken erschlagen. Wenn du wissen möchtest, welche Art des Haarersatzes die richtige für dich ist, dann bist du hier goldrichtig.

Perücke - kennt jeder, oder?

Die Perücke ist - neben dem Toupet - wohl das bekannteste alternative Haar. Sie ist auch keine Erfindung der Neuzeit, sondern hatte schon im alten Ägypten einen festen Platz auf den Köpfen von Männern und Frauen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie den gesamten Kopfbereich von der Stirn bis zum Nacken bedeckt. Die Haare sind auf eine Montur geknüpft - also eine Basis aus Tüll - die so genäht ist, dass sie eng am Kopf anliegt. Eine Perücke eignet sich für Menschen, die entweder ihr gesamtes Kopfhaar verloren haben (z.B. bei Alopecia Areata Totalis), die zu wenig Haar haben, um ein Haarteil daran zu befestigen (z.B. bei Alopecia Areata oder fortgeschrittenem Androgenetischem Haarausfall) oder aber für Personen, die gern ihren Haarstyle häufig wechseln wollen.

Toupet - das ist doch dieses schlecht sitzende Ding für Männer ...

Das Toupet hat einen ziemlich schlechten Ruf. Man denkt unweigerlich an strohige Wischmops auf den Köpfen von älteren Herren, die schon aus 100 Metern Entfernung als fake zu erkennen sind. Ganz neutral gesehen sind Toupets Halbperücken, die häufig von Männern mit fortgeschrittener Glatzenbildung getragen werden. Natürlich gibt es davon auch qualitativ hochwertige Teile, die man im Alltag fast nicht erkennen kann. Um eine möglichst hohe Natürlichkeit zu gewährleisten, werden immer wieder neue Monturen entwickelt - von der Lace, über Monifilament bis hin zur Folie. Diese können dann mit der Kopfhaut verklebt werden.

Haarteil oder Topper - ja was denn nun?

Die Bezeichnung "Haarteil" ist ziemlich ungenau und es gibt noch eine Reihe weiterer Ausdrücke, die alle ein ähnliches Konzept beschreiben: Eine kleine bis mittelgroße Montur, die Haarausfall im Oberkopfbereich verdecken soll. Häufig liest man auch die Begriffe Kippah Fall, Crown Extension oder Wiglets. Dieser Haarersatz eignet sich besonders für Frauen, die an Androgenetischer Alopezie leiden, aber auch für Trichotillomanie-Geplagte. Die Haare sind auch hier auf die Montur geknüpft und werden je nach Haarstatus der Person geklebt oder mit kleinen Klämmerchen an den eigenen Haaren festgeklippt. Der Topper deckt einen lichten Oberkopf ab, kann aber auch auch Verlängerung des Eigenhaars getragen werden.

Haarintegration - eine feste Sache

Eine Haarintegration ist im Grunde ein Topper, der auf die eine oder andere Art mit dem Eigenhaar verbunden wird. Das kann über ein Weaving erfolgen, bei dem das Haarteil mit dem Eigenhaar "verwoben" wird. Aber auch mittels Klebetechnik oder Bondigs, Hitze oder Druck kann ein Haarteil semi-permanent mit dem Eigenhaar verbunden werden. Diesen Haarersatz trägt man Tag und Nacht - er kann nur durch einen Zweithaarspezialisten gelöst und wieder befestigt werden. Diese Variante eignet sich für Menschen mit Androgenitscher Alopezie, diffusem Haarausfall und Personen, die noch genügend Haare für die Befestigungen haben. Nun hast du zumindest einen kleinen Einblick in die Welt des Haarersatzes bekommen. Welche Methode die richtige für dich ist, hängt zu großen Teilen von deinem aktuellen Haarstatus ab. Bist du "bald and beautiful", dann kommt für dich am ehesten eine Perücke infrage. Hast du wie ich noch ein paar Fusseln auf dem Kopf, dann kann ich dir einen Topper wärmstens empfehlen! Gerne kannst du mir bei weiteren Fragen schreiben oder kommentieren - ich gebe meine Erfahrungen mit Toppern und Haarintegrationen gern weiter.