Haarteilmontur: Silktop versus Monotop

Haarteilmontur: Silktop versus Monotop

Wer aufgrund von Haarausfall ein Haarteil oder eine Perücke trägt, wünscht sich vor allem eines: Natürlichkeit! Der Haarersatz soll möglichst natürlich aussehen und nicht als solcher erkennbar sein. Ich will ganz ehrlich sein: Menschen, die sich mit Haarersatz auskennen, werden immer wissen, dass ihr ein Haarteil oder eine Perücke tragt. Aber wie oft begegnet ihr diesen Leuten? In freier Wildbahn äußerst selten. Es geht also darum, eure Kollegen, Fremde auf der Straße, vielleicht sogar eure Bekannten und Freunde zu überzeugen. Und das ist definitiv möglich!

Die Monturart entscheidet über die Natürlichkeit des Haarersatzes

Die Montur ist die Basis einer Perücke oder eines Haarteils. Es handelt sich dabei um die Oberfläche, auf die die Haare geknüpft werden. Wie schon in einem anderen Beitrag beschrieben, gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten. In Deutschland ist Monofilament als Montur sehr weit verbreitet. Dieses Garngeflecht soll die Kopfhaut imitieren und für einen natürlichen Look sorgen. Die Problematik ist jedoch, dass man deutlich sehen kann, wo die Haare mit der Montur verknüpft sind. Sobald also jemand größer ist als ihr oder auf der Arbeit hinter euch am Schreibtisch steht, wird er diese vermeintlichen Haarwurzeln deutlich sehen. Bei tatsächlicher Kopfhaut verschwinden die Haare jedoch in der Haut - die Haarwurzeln sind natürlich nicht sichtbar. Auf eine kürzere Distanz ist das Monotop also nicht überzeugend und wird auch von "Nicht-Profis" als Haarersatz wahrgenommen werden.

Dennoch tragen unzählige Frauen in Deutschland und weltweit Perücken und Topper mit Monotop. Warum? Ich nehme an, weil es von Zweithaarspezialisten als State-of-the-art verkauft wird. Auch ich habe solchen Haarersatz getragen, weil ich mich nicht selbst informiert habe und es nicht besser wusste. Man kann noch nicht einmal sagen, dass es sich um eine günstigere Lösung handeln würde - ich musste für ein solches - in meinen Augen - minderwertiges Haarteil 1.600 Euro bezahlen.

Silktop: Haare, die aus der "Kopfhaut" wachsen

Als ich mich aus purer Verzweiflung über die schlechte Qualität meines damaligen Haarteils endlich selbst informiert habe, bin ich auf Haarteile mit Silktop gestoßen. Das Grundprinzip ist auch hier das gleiche: Die Haare werden auf eine Tüllmontur geknüpft. Der wichtige Unterschied ist, dass sie danach noch durch ein Stück Seidenstoff gezogen werden. So wird verhindert, dass man sehen kann, wo die Haare mit der Montur verbunden sind. Es macht den Anschein, als würden die Haare aus der Seide "herauswachsen". Für noch mehr Natürlich keit, wird der Seidenstoff so gefärbt, dass er dem Hautton der Trägerin ähnelt.


Links: Monotop, rechts: Silktop

Für mich sind Haarteile mit Silktop das Natürlichste, was derzeit auf dem Markt vorhanden ist. Lasst euch also nicht mit einem Monotop abspeisen, wenn ihr nicht explizit eines haben wollt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Monofilament keine adäquate Montur ist, um einen natürlich wirkenden Scheitel zu kreieren. Wenn es euch hingegen nicht auf Natürlichkeit ankommt, dann spricht nichts gegen ein Monotop. Lasst euch auf jeden Fall beides von euren Zweithaarspezialisten zeigen und überzeugt euch selbst von der Wirkung auf Außenstehende.